Der Maibaum und die Bräuche, die sich um diesen „Baum“ über all die Jahrhunderte erhalten haben, werden bei uns noch genauso gelebt, wie in all den Gemeinden in Bayern.
Jedes Jahr am 1. Mai werden in den Orten auf den Marktplätzen oder den zentralen Plätzen der jeweiligen Gemeinde geschmückte Bäume aufgestellt. Die Bäume werden mit Bändern geschmückt und ein großer Kranz wird von den Mädchen und Frauen der Gemeinden gebunden, ebenfalls mit Bändern verziert und dann unterhalb der Baumkrone angebracht. Natürlich sind blau und weiß die bevorzugten Farben, aber auch dekorative Schilder an den Seiten schmücken die Bäume und sind der Stolz des Dorfes. Außer dem schmückenden Beiwerk ist selbstverständlich die Größe des Maibaumes ein Indikator für den Wettbewerb vorwiegend der Jugend in den Gemeinden. Mit vereinten Kräften und ohne Zuhilfenahme von technischen Hilfsmitteln muss der Baum aufgestellt werden. Eine schweißtreibende und durchaus nicht ungefährliche Angelegenheit. Dahinter verstecken sich jedoch für die Gemeinschaft unverzichtbare Tugenden wie Zusammengehörigkeitsgefühl und das gemeinsame Streben und sich Helfen beim Erreichen
In der Regel wird eine in Reimen gefasste Weisheit am Baum angebracht, bspw. „Mein Dorf die Tradition in Ehren hält, hat mich mit vereinten Kräften hier aufgestellt. Nun betrachte mich genau und denke stets daran, dass einer allein nichts erreichen kann.“
Im Haus Steinwaldblick haben wir doch ein wenig gemogelt und uns einen Kran zu Hilfe nehmen müssen, weil wir auch bei bestem Willen und viel Enthusiasmus dann doch nicht in der Lage waren, diesen tollen Baum nur mit Muskelkraft aufzustellen. Unser Maibaum war traditionsgemäß geschmückt mit einem tollen Kranz, den unsere Bewohner am Vortag gebunden hatten, und so haben wir den Spruch an unseren Maibaum festgemacht und zünftig in den Mai gefeiert.
Eine ganz umtriebige Tradition rund um den Maibaum hat auch uns wieder vor eine große Herausforderung gestellt.
Das Maibaumstehlen ist eines der wichtigsten Rituale, das im Vorfeld der Maifeiern immer schon für viel Wirbel sorgt und je nach Seite entweder Spott oder Spaß einbringen kann. Genaue Regeln müssen befolgt werden.
Aber im Gegensatz zur Bundespolizei in Deggendorf, die sich ihren Maibaum hat stehlen lassen und ihn erst nach „zähen“ Verhandlungen wieder auslösen konnte, haben wir unseren geliebten Maibaum vor Dieben schützen können und hatten ein gutes Versteck und liebenswerte Helfer beim Bewachen.